
Verhaltenstherapie
Richtlinienverfahren
Die Verhaltenstherapie ist in Deutschland eines der anerkannten Psychotherapieverfahren, der sogenannten Richtlinien-Verfahren. D.h. die Methoden der Verhaltenstherapie und deren Effekte wurden in zahlreichen wissenschaftlichen Untersuchungen erprobt und nachgewiesen. Aus diesen Studiendaten leiten sich bestimmte Richtlinien für die Behandlung verschiedener Diagnosen ab. Verhaltenstherapeutische Methoden haben sich u.a. bei Depressionen, Angsterkrankungen, Zwangserkrankungen, Essstörungen, somatoformen Erkrankungen bewährt.
Ziel der Verhaltenstherapie
Das Ziel der Verhaltenstherapie ist es, eigene Erlebens- und Reaktionsmuster so zu verändern, dass Probleme besser bewältigt werden können. Dabei steht sowohl das gegenwärtige Verhalten im Mittelpunkt der Behandlung, als auch die Gedanken, Gefühle und körperlichen Reaktionen in verschiedenen Situationen. Zudem kann es um emotionale Unterstützung bei der Bewältigung von Problemen oder Hilfestellung im Umgang mit einer körperlichen Erkrankung, Stress oder allgemeinen Schwierigkeiten in der Lebensführung gehen.
Strukturiert & zielorientiert
Die Vorgehensweise der Verhaltenstherapie ist generell strukturiert und zielorientiert. Das heißt, ganz am Anfang steht die systematische Erfassung Ihrer Problemfelder und die Erarbeitung der Entstehung dieser („Erklärungs- oder Bedingungsmodell“). Dabei werden auch die lebensgeschichtliche Entwicklung (z.B. relevante Prägungen), der soziale Kontext sowie persönliche Motive und Ziele berücksichtigt. Im Anschluss werden gemeinsam die Ziele für den Veränderungsprozess sowie ein Plan für die Behandlung erarbeitet. Im Laufe der Therapie werden Sie diese Ziele umsetzen, wobei wir Ihre Fortschritte fortlaufend im Blick haben.
Transparent & interaktiv
Je nach Problemstellung kommen verschiedene Methoden zum Einsatz. Welche das sind richtet sich nach Ihren individuellen Bedürfnissen. Dabei ist ein transparentes und interaktives Vorgehen typisch für ein verhaltenstherapeutisches Vorgehen, d.h. Sie werden über jede Behandlungsmethode ausführlich aufgeklärt und entscheiden nach ausführlicher Reflektion selbst über die Art und Weise der Umsetzung. Wir schauen dann gemeinsam, was Sie weitergebracht hat bzw. was ggf. weiterführend noch anzupassen ist.
Übende Elemente
Wichtig ist, dass die Verhaltenstherapie generell „übende Elemente“ beinhaltet und es darum geht, Neues im Alltag umzusetzen. So setzt eine Verhaltenstherapie eine ernsthafte Bereitschaft und Motivation zu persönlicher Veränderung voraus. Sie sollten bereit sein über sich nachzudenken, darüber offen zu sprechen und neue Wege für sich auszuprobieren. Ebenfalls ist es je nach Problemstellung notwendig, sich auf einen längeren Therapieprozess einzulassen. Nicht nur für die Therapiesitzungen selbst, sondern auch für die „Zeit zwischen den Sitzungen“, die in der Regel ja bedeutend umfangreicher ist, sollten Sie sich persönliche Zeit einplanen, wenn Sie sich für eine verhaltenstherapeutische Behandlung entscheiden.